Erdbebenhilfe Nepal 2015

28.04.2015
Bis Samstag war die Welt in Nepal noch in Ordnung. Seit dem massiven Erdbeben am Samstag um die Mittagszeit herrscht Ausnahmezustand in Kathmandu und in weiteren Landesteilen. Das Ausmaß der Verwüstung ist unvorstellbar – unzählige Häuser sind eingestürzt, es gibt keinen Strom, kein Wasser und keine Lebensmittel.
Mit dem vor Ort für die Hilfsprojekte, die wir unterstützen, verantwortlichen Nepali Narayan Adhikari und seiner Familie verbindet uns eine langjährige Freundschaft. Er ist derjenige, der unermüdlich für die Verbesserung der Bildungssituation und auch der hygienischen Zustände in seinem Zugriffsbereich kämpft. In den letzten 14 Jahren hat er viele Hilfsprojekte in Nepal realisiert. So sind mehrere Schulzentren und über 1.000 Biogasanlagen im Distrikt Kavre entstanden.
Auch drei Tage nach dem ersten Beben gibt es keine Entwarnung. Ständig gibt es sehr heftige Nachbeben und die vorgeschädigten Häuser stürzen dabei ein. Die Lebensmittel werden immer knapper, es gibt keinen Strom, kein Wasser, keine Medikamente und bisher noch keine Hilfslieferungen, da sämtliche Straßen zerstört sind.
Das Haus der Familie Adhikari in Kapan am Rand von Kathmandu hat dank der sehr massiven Bauweise vergleichsweise wenig Schaden erlitten. Narayan hat im Garten unmittelbar nach dem ersten Beben ein Zeltlager für über 100 Menschen errichtet. Weitere 15 Zelte hat er an Bedürftige verschenkt. Alleine in der relativ kleinen Gemeinde wurden schon 80 Tote geborgen. In Kathmandu wird die Lage immer schwieriger und es gibt bereits die ersten Cholera-Fälle. Auch die Schweinegrippe grassiert. Die Armee versucht die Menschen davon abzuhalten, die eingestürzten Häuser zu betreten. Plünderer sind unterwegs auf der Suche nach Nahrungsmitteln. Narayan hat heute seinen großen Bestand an Medikamenten und Verbandsmaterial zum Kathmandu Teaching Hospital gebracht, da es dort an allem fehlt.
Im angrenzenden Distrikt Kavre ist die Situation ebenfalls katastrophal. In den Dörfern sind die meisten Häuser eingestürzt und die Straßen sind unpassierbar. Narayan hat heute für 10.000€ Zelte und Planen gekauft, die heute und morgen durch das Militär per Hubschrauber verteilt werden. Die mit  Unterstützung des ÖWK in Bela und Bhakundebesi (beide im Distrikt Kavre) gebauten Schulzentren weisen relativ geringe Schäden auf und dienen als Zufluchtsort für die obdachlose Bevölkerung. Es gibt Gegenden, in denen alle Häuser eingestürzt und alle Menschen gestorben sind. Viele Überlebende sind so verzweifelt, dass sie sich umbringen wollen.
Für morgen hat Narayan 500 Zeltplanen aus Indien bestellt, die wieder per Hubschrauber verteilt werden.
Die Menschen kämpfen ums nackte Überleben und benötigen dringend Ihre Hilfe!
Die Spenden an den ÖWK kommen zu 100% und sehr zielgerichtet den bedürftigen Menschen in Nepal zugute, es entstehen keinerlei Verwaltungskosten.

Ökumenischer Eine-Welt-Kreis St. Nikolaus Wolbeck e.V. (ÖWK)
Darlehenskasse Münster eG
IBAN:     DE56 4006 0265 0018 4719 60
BIC:        GENODEM1DKM
BLZ        400 602 65,    Konto 18 471 960
Verwendungszweck: Erdbebenhilfe Nepal

Wichtig ist eine ganz schnelle Hilfe, damit die Menschen vor dem im Juni einsetzenden Monsunregen ein Dach über dem Kopf haben.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung.
Bitte leiten Sie den Spendenaufruf  an Ihre Freunde und Bekannten weiter, denn die Not ist riesengroß.

Alle Spenden sind selbstverständlich steuerlich absetzbar. Bis zu einer Spendenhöhe von 200 Euro reicht dem Finanzamt die Durchschrift der Überweisung. Sollten Sie jedoch eine Spendenquittung wünschen, schreiben Sie bitte deutlich Ihren Absender auf den Überweisungsträger, Sie erleichtern uns die Arbeit sehr.
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Stand der Hilfsaktionen 04.05.2015, 22:30 Uhr
Die Verteilung der Planen ist in vollem Gange. Am heutigen Tag haben zwei Hubschrauber den ganzen Tag Planen verteilt. Nach Auskunft von Narayan Adhikari werden alle Planen innerhalb der nächsten drei Tage verteilt sein, wenn es bei dem Tempo bleibt. Das Militär unterstützt die Verteilung, da die Schaffung von Notunterkünften für die Obdachlosen höchste Priorität genießt. Für 10.000 Familien bedeutet die Plane, die sie durch die Spenden über den ÖWK erhalten, damit einen dringenden Schutz vor dem nahenden Monsun.
Auch wenn die Verteilung der Planen ein erster wichtiger Erfolg ist, stehen die nächsten Aufgaben bereits an. Die Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung in den nächsten Wochen und ggfs. Monaten wird eine immense Herausforderung. Narayan Adhikari verfolgt derzeit Bemühungen 150 Tonnen Reis aus Indien zu organisieren. Derzeit müsste in den Reisanbaugebieten das Saatgut ausgebracht werden. Daran ist vielerorts nicht zu denken, da das Saatgut durch das Erdbeben vernichtet wurde oder, wie in Medien berichtet wird, in der Not der Menschen verzehrt wird.
Weitere Anstrengungen für die Nothilfe sind dringend erforderlich.
Wir danken Ihnen hoffen weiter auf Ihre Unterstützung!
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Stand der Hilfsaktionen 16.05.2015, 13:30 Uhr
Am gestrigen Tag hat Narayan Adhikari eine Aktion, die sich besonders an schwangere Frauen und Frauen mit Kleinkindern gewandt hat, mit FNJ (Federation of Nepal Journalists) durchgeführt.
Der Distriktchef von Kavre hatte ihn gebeten, einen abgelegenen Teil des Distrikts auf über 2.000 m Höhe, in dem extremer Nahrungsmittelmangel ist, dringend mit dem Nötigsten zu versorgen. Die Bewohner des Dorfes gehören überwiegend den Volksgruppen Magar und Tamang an. In einer Gemeinschaftsaktion mit FNJ wurden 100 Pakete mit folgendem Inhalt gepackt und heute verteilt:
Wolldecken, Isomatten Planen, Moskitonetze, Reis, Linsen, Zucker, Salz
Babymilch, Babybrei und Aufbaunahrung. Das Material wurde durch die Spendengelder, die der ÖWK erhalten hat, beschafft.

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Dieses Bild entstand bei unserer Nepalreise 2012 (Besichtigung der in Bela erbauten Schule) zusammen mit Mitgliedern des ÖWK, rechts Narayan Adhikari

Nepal 2012